.. vergisst man schnell seinen Blog weiterzuführen.
Aufgrund großer Nachfrage aus der Familie ;) soll nun aber
endlich ein Update kommen.
Da ich mit Ungläubigkeit feststellen musste, dass mein letzter
Beitrag tatsächlich sechs Monate zurückliegt, raffe ich nur das
Gröbste zusammen.
Weihnachtenbei 25 Grad in kurzen Hosen kam mir absolut
unweihnachtlich vor, aber es wird hier im Prinzip genauso wie in
Deutschland gefeiert: Man kocht zusammen, ist gesellig, isst gut und
viel und schmückt Palmwedel. Die Dekorationen fallen etwas
sperrlicher aus als bei uns, dafür geht hier absolut jeder in die
stundenlangen Weihnachtsmessen an allen drei Tagen. Anders ist die
Bescherung, die kommt erst am 26. und es sind eher Kleinigkeiten wie
z.B. ein Huhn oder neue Flip-Flops.
Direkt nach Weihnachten ging es für mich und einige andere
Freiwillige auf dreiwöchige Ostafrika-Tour durch Kenya und Tanzania
bis nach Zanzibar und zurück. Trotz tagelanger Busfahrten war es ein
affengeiler Trip mit den schönsten Stränden und Städten,
exotischem Essen und netten Leuten.
Zurück in Kyamuhunga wartete ein riesen Berg Arbeit auf mich, da
die von meiner Organisation gesendeten Container und Rettungswagen
inzwischen angekommen waren. Meine Aufgabe war nun die Rettungswagen
auszustatten und die restlichen medizinischen Güter drei verschieden
Krankenhäuser zu verteilen. Gleichzeitig gab es im Januar drei
Wochen kein Strom und kein Wasser in Kyamuhunga und das Krankenhaus
hatte damit zu kämpfen Wasser mit Jeeps und Plastikkanistern
heranzuschaffen.
Anfang Februar kamen vier Mitglieder meiner Organisation nach
Uganda, um mit mir ein neues Rettungssystem an einem weiteren
Standort einzuführen. Einer der Rettungswagen, die ich zuvor
ausgestattet hatte, wurde nun ins viert Autostunden entfernte Masaka
gebracht und dort ein mehrtätiger Workshop gegeben, in dem wir unter
anderem Notfallsituationen simulierten.
Außerdem wurde viele kleinere Projekte vorangetrieben:
Wändestreichen in der Pädiatrie, Bau eines Gästehauses für
zukünftige freiwillige Ärzte und deutsch-ugandische Freundschaft
gepflegt.
Den kompletten März hatte ich Besuch von einem Freund aus
Deutschland. Die Aufregung während ich zum Flughafen fuhr, um ihn
abzuholen, war nach wenigen Stunden am nächsten Tag verflogen und es
fühlte sich so an als wenn wir uns maximal ein paar Wochen nicht
gesehen hätten.Wir arbeiteten zusammen, reisten zusammen z.B. zur
Quelle des Nils und düsten mit Motorrädern über die staubigen
Pisten Nordugandas.
Nach seiner Abreise fiel es mir im April recht schwer wieder in
den Alltag zufinden, besonders das alleine Leben fühlte sich nun
komisch an. Nichtsdestotrotz fand ich wieder Anschluss und fing nach
viel zu langem Zögern auch an auf den Stationen des Krankenhauses an
zu arbeiten. Bis dahin hatte ich nur in relativ patientenfernen
Abteilungen wie z.B. im Labor gearbeitet. Durch die Arbeit auf
Station lernte ich sehr viel mehr über Land und Leute als ich es
vermutet hätte.
Seitdem ist außer Wochenendtrips zum Lake Bunyonyi (dem einzigen
Gewässer Ungandas, in dem es unbedenklich ist zu baden) und zu den
Ssese Island im Lake Victoria nichts wirklich erzählenswertes Neues
passiert: Arbeiten, Freunde besuchen, Sport treiben, viel Lesen und
sich auf Freunde und Familie in Deutschland freuen. Wobei ich sagen muss, dass das Personal im Krankenhaus mittlerweile
wie eine große Familie für mich ist und es mich doch recht traurig
macht sie schon bald alle verlassen
zu müssen.
Ich habe vergeblich versucht Bilder hochzuladen, das Netz ist hier aber im Moment zu schwach. Ich versuche das nachzuholen.
Musiibe gye!
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